Das Untere Odertal

Landschaft des Jahres 2021 im Barnim und in der Uckermark

Mit dem Unteren Odertal und seinen umgebenden Moränenflächen präsentieren wir die sechste Landschaft des Jahres aus dem Bereich der Märkischen Eiszeitstraße. Die Landschaft zählt zu den noch wenigen naturnahen Flussauen Mitteleuropas. Der Naturraum zeichnet sich einschließlich ihrer Randbereiche und Hochflächen beiderseits der Oder durch eine der höchsten biodiversen Ausstattung aus. Langzeitliche Naturschutzanstrengungen und dynamische Entwicklungen in jüngerer Zeit führten zur Etablierung des Nationalparks Unteres Odertal mit wertvollen Pufferzonen.

Landschaftsgestalt (Morphologie) des Unteren Odertals (Visualisierung: Märkische Eiszeitstraße (e.V.) & S. Ludwig)

Im Heft 23 der Entdeckungen entlang der Märkischen Eiszeitstraße bringen sachkundige Autoren ihr Wissen über die Landschaft ein. Mit den sehr unterschiedlichen Erfahrungen der Autoren werden verschiedene Sichten, m.u. auch widersprüchliche, auf die Landschaft dargestellt. G. W. Lutze führt mit einem Überblick der landschaftlichen Grundstrukturen ein und weist auf die landschaftsökologischen Besonderheiten. O. Juschus erläutert die geologischen Bildungen und ihre frühe eiszeitlich bedingte Entstehung. T. Duda vertieft dies mit der Beschreibung der Veränderungen im nördlichen Unteren Odertal im Bezug zur Genese der Ostsee. M. Haan widmet sich den interessanten Gesichtspunkten der Besiedlungsgeschichte. Die außerordentlichen Anstrengungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum Hochwasserschutz durch die Regulierung des Oderstroms beschreibt H.-J. Wilke. G. W. Lutze wirft einen Blick auf die Eigenheiten der Hang- und Auenwälder. D. Treichel blickt auf ereignis- und erfolgreiche 25 Jahre des Nationalparks Unteres Odertal zurück. Die reiche Fischfauna und ihre besonderen Lebensräume werden von M. Tautenhahn vorgestellt. W. Lichtenberg beleuchtet die landwirtschaftliche Nutzungsgeschichte nicht nur der Polderflächen. H-J. Pohle lässt den Leser teilhaben an seiner Erkundung des Langen Berges bei Stolzenhagen und den Geheimnissen von Salvinia in den Auegewässern. Mit den Auerochsen von Lunow und ihren Einfluss auf den neuen Lebensraum befasst sich Th. Berg. R. Zillmann schildert, im Kontrast zur den urwüchsigen, naturbelassenen Landschaftsarealen, die Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Schwedt/Oder unmittelbar am Rand des Odertals als für die Menschen essenziellen Teil der Kulturlandschaft. Schließlich nimmt A. Piotrowski die Spur der Relikte von den letzten Mammuts im Unteren Odertal auf.

Liebe Leser, bitte haben Sie auch in diesem Jahr Freude am Erkunden der geologischen, siedlungsgeschichtlichen, landschaftsökologischen und kulturellen Hintergründe der Landschaft, die wir mit unserer Broschüre präsentieren. Lassen Sie sich vom Lesen der abwechslungsreichen Lektüre unbedingt zum Entdecken der wunderschönen Natur und Landschaft verführen!

Dr. sc. Gerd W. Lutze und Dr. Hans-Joachim Pohle

Märkische Eiszeitstraße e.V. Eberswalde, April 2021