Landschaftsformenschatz

Dr. sc. Gerd W. Lutze

Obwohl die Landschaften im Nordosten Brandenburgs nur geringe Höhenunterschiede aufweisen, können sie doch mit Recht als kontrast- und abwechslungsreich bezeichnet werden. Die gestaltenden Kräfte von Gletschereis, Schmelzwasser und Wind haben eine Fülle charakteristischer Landschaftsformen modelliert. Bewaldete Höhenzüge, die an manchen Stellen überraschend steile Abhänge aufweisen und in dem sonst flachen Land den Eindruck von mittelgebirgsähnlichen Höhenunterschieden erwecken. Breite, flache Niederungen mit Mooren wechseln mit flachwelligen Ackerfluren. In abwechslungsreicher und harmonischer Anordnung von Wald, offener Landschaft und eingestreuten Seen bieten sich dem Betrachter reizvolle Landschaftsbilder. Der Nordosten Brandenburgs vereint in sich in einzigartiger Weise auch die Landschaftsvielfalt des Landes Brandenburg. Sie ist auf engem Raum zu studieren und zu erleben. Die gut erforschte Entstehungsgeschichte der Landschaften ermöglicht ein modellhaftes Verständnis des großen landschaftlichen Formenschatzes.

Zur Erklärung des landschaftlichen Formenschatzes wird, in Ableitung des Modells der Glaziale Serie, vereinfacht in Grund- und Begleitformen eingeteilt. Als landschaftliche Grundformen mit lassen sich bedeutender Flächenausdehnung unterscheiden:

Grundmoränen, Endmoräne, Sander und Urstromtäler.

Zahlreiche Begleitformen ergänzen diese Grundformen und komplettieren die landschaftliche Vielfalt: Drumlin, Kames, Oser, Sölle, Glaziale Abflussrinnen u.a.