Vorkommen und ökologische Bedingungen

Im Nordosten Brandenburgs beträgt der Anteil von Trocken- und Magerrasen zusammen mit den bereits längerfristig aus der Ackernutzung genommenen leichten Hangstandorten ca. 20% der Grünlandfläche. 
Echte Trockenrasen kommen meist entlang der Bruchkanten z. B. vom Barnim-Plateau zum Odertal oder von den uckermärkischen Grundmoränen-Platten bzw. den Endmoränenzügen zum Odertal vor.

Abfall des Barnim-Plateaus zum Niederoderbruch. 
Foto G. Lutze

Für die Ausprägung der Trockenrasen sind die anzutreffenden Standorteigenschaften, wie Hanglage und anstehende Bodensubstrate sowie die klimatischen Verhältnisse (Jahresniederschlage < 500 mm) sehr wichtig. 
Je nach Exposition der Hanglage (Nord- oder Südhang) können sehr extreme Luft- und Bodentemperaturen gemessen werden. Während z.B. von der Wetterstation Angermünde ein langjähriges Mittel (1960 – 1990) von 495 mm Niederschlag gemessen wurde, erbrachten Messungen am Standort Galow (ca. 10 km östlich der Station Angermünde an der Hangkante zum Odertal gelegen) bei zwischenzeitlichen Messungen (1993/1994) Temperaturen, die in den Sommermonaten um 2 – 3 °C höher lagen und einen ca. 10 mm geringeren Niederschlag aufwiesen.

Charakteristisch für Trockenrasen sind nährstoffarme und ungedüngte Böden, die eine große Artenvielfalt begünstigen. In diesen Lebensgemeinschaften werden viele sog. „Hungerkünstler“ angetroffen, die jedoch ein hohes Lichtbedürfnis besitzen. 
Wissenschaftliche Untersuchungen der Nährstoffgehalte von Böden in den Galower Bergen zeigt die folgende Übersicht. Sie enthält typische Bodengehalte von nicht eutrophierten Trockenrasen (Galower Berge 1992, mg/100 g Boden).

Auf Grund der verschiedenen ökologischen Bedingungen kann zwischen Sand- und Kalktrockenrasen sowie sonstige Magerrasenunterschieden werden. In Gebieten mit höheren Niederschlägen, z.B. in weiter westlich gelegenen Arealen der Uckermark, herrschen Halbtrockenrasen vor. Sie befinden sich z. B. an den Hängen von Trockentälern. Diese weisen gegenüber den Trockenrasen dichtere, meist wiesenähnliche Strukturen auf und haben einen höheren Anteil von Pflanzenarten, die an mäßig trockene Bedingungen angepasst sind. 
Wenn auf Trocken- oder Magerrasen eine große Anzahl von Pflanzengesellschaften angetroffen werden, die ihren eigentlichen Lebensraum in den Steppengebieten Südosteuropas haben, bezeichnet man sie auch als Steppenrasen.