Mit der Auswahl der Freienwalder Höhen an der Ostflanke des Barnims und des nördlichen Oderbruchs als Landschaft des Jahres 2023 führen wir im 30. Jahr des Bestehens der Gesellschaft zur Erforschung und Förderung der Märkischen Eiszeitstraße (e.V.) die nun schon zur Tradition gewordene Präsentation außergewöhnlicher Landschaften fort. Nach dem Unteren Odertal (2021) und dem Niederoderbruch und der Neuenhagener Oderinsel (2022) widmen wir uns einer dritten Landschaft entlang des Oderstroms und erreichen den südöstlichen Bereich der Märkischen Eiszeitstraße.
Auch die Landschaft von Falkenberg und Bad Freienwalde bis Wriezen mit dem nördlichen Teil des Oderbruchs hat ihre ganz spezifischen Eigenheiten. Sie ermöglicht, besondere Aspekte der eiszeitlichen bzw. nacheiszeitlichen Landschaftsgenese zu untersuchen und kennenzulernen.
Der gewählte Landschaftsbereich stürzt fast vom Hohen Barnim (max. 158 m NHN) über zertalte Hanglagen auf das tiefe Geländeniveau im flachen Oderbruch von etwas über 10 m NHN. Diese Hanglagen weisen die höchste Reliefenergie in Brandenburg auf. Demgegenüber bestehen im flachen Oderbruch nur noch Höhenunterschiede von wenigen Metern. Damit stehen bezüglich des Reliefs die kontrastreichsten bzw. die -ärmsten Naturräume in Brandenburg im Fokus der Beschreibung.
Für die Darstellung der Landschaft konnten wir auch in diesem Jahr kenntnisreiche Autoren gewinnen, die dem Leser besondere Aspekte dieses interessanten Naturraumes bzw. landeskulturelle Entwicklungen vorstellen. Einführend werden die naturräumlichen Strukturen und Besonderheiten der Landschaft auch in diesem Jahr mit neuen Landschaftsvisualisierungen präsentiert.
Besonderen Dank möchten wir für die Förderung der Landschaftsbeschreibung und den Druck des Bandes dem Geopark Eiszeitland am Oderrand aussprechen.
Dr. sc. Gerd W. Lutze und Dr. Hans-Joachim Pohle
Märkische Eiszeitstraße e. V.
Eberswalde, Mai 2023
Inhaltsverzeichnis Seite
Vorwort der Herausgeber | 4 |
Die Freienwalder Höhen und das nördliche Oderbruch – Landschaft mit größter respektive geringster Reliefenergie in Brandenburg Gerd W. Lutze | 5 |
Eiszeitliche Genese und Herausbildung des östlichen Barnims um Bad Freienwalde Olaf Juschus | 19 |
Das Oderbruch – Lage und Gestalt des größten Polders Deutschlands Gerd W. Lutze & Joachim Kiesel | 32 |
Thesen zum hydrologischen Wirkungsgefüge im Oderbruch-Polder Joachim Quast | 43 |
Deichbau im Oderbruch – ein Blick in die Geschichte und die Entwicklung nach 1997 Martin Rudolf | 53 |
Zur Besiedlungsgeschichte des östlichen Barnimrandes und des nördlichen Oderbruchs Reinhard Schmook | 63 |
Besonderheiten der Hangwälder im Freienwalder Waldkomplex Joachim Naß & Christoph Naß | 73 |
Die „Hutelandschaft Altranft Sonnenburg“ – ein Gebiet mit außergewöhnlichem Charakter Maria-Sofie Rohner | 79 |
Makro- und Mikrofossilien aus dem Septarienton von Bad Freienwalde Steffen Schneider | 87 |
Gipskristalle – wunderschöne Kleinode aus dem Septarienton von Bad Freienwalde Steffen Schneider | 98 |
Erna und Kurt Kretschmann – Naturschutzpioniere aus Bad Freienwalde Kerstin Götter | 101 |
Hans Ohnesorge (1914-1986) – Museumsfachmann und vielseitiger Heimatfreund Reinhard Schmook | 107 |
Der Brandenburgische Watzmann – eiszeitliche Spuren auf dem Märkischen Bergwanderpark Heiko Walther-Kämpfe | 110 |
Autorenverzeichnis | 119 |