Die Region Eberswalde der Märkischen Eiszeitstraße umfasst ein Gebiet, welches sich in einer Entfernung von etwa 10-12 km im Umkreis der Stadt Eberswalde ausbreitet und durch die Ortschaften Chorin, Niederfinow, Trampe und Finowfurt begrenzt wird.
Die Stadt Eberswalde liegt ca. 50 km nordöstlich von Berlin im Land Brandenburg. Sie ist seit 1993 Kreisstadt des Großkreises Barnim, damit Verwaltungs- und zu entwickelndes Mittelzentrum des Landes. Die Stadt erstreckt sich von Ost nach West über eine Länge von ca. 11 km und hat ungefähr 46 000 Einwohner.
Die nebenstehende Karte erläutert die geologische Situation rund um Eberswalde (blaue Fläche). Südlich von Eberswalde befindet sich ein größeres End- um Grundmoränengebiet, vermutlich aus der Saale-Kaltzeit (braun). Das Stadtgebiet selbst liegt im Eberswalder Urstromtal (grün), dem sich nach Norden ein größeres Sandergebiet (gelb) anschließt , um schließlich die (dunkelbraune) Pommersche Eisrandlage zu erreichen.
Eingebettet ist sie in eine reizvolle und abwechslungsreiche Landschaft, die durch das vor allem weichseleiszeitliche Inlandeis (vor ca. 15 000 Jahren) und dessen Schmelzwasser geprägt wurde. Das Pommersche Stadium der Weichsel-Kaltzeit hinterließ eine bogige Eisrandlage, die Pommersche Endmoräne. Zu ihr gehört der Parsteiner Hauptbogen, der wiederum in Spezialbögen unterteilt ist. Die Eisrandlage weist vielfach Höhen über 90 m auf. Sie trennt das reliefstarke Rückland von den bewaldeten Schmelzwasserablagerungen in Form von Sandern des Vorlandes mit etwas älteren zwischengeschalteten Grundmoränengebieten, so der waldfreien Britzer Platte.
Südlich davon liegt die Stadt im Eberswalder Urstromtal mit zwei Terrassenresten von 47 und 40 m Höhe. Der Finowfluss mit seinen Nebenarmen durchzieht (seit 1620/1746 kanalisiert) bei 36 m über NN den Ort.
Südlich der Stadt erhebt sich die Grundmoränenplatte des Barnim (60-75 m über NN). Teilweise fällt dieselbe steil ab, südlich und südöstlich von Eberswalde beleben Dünen das bewaldete Relief. Vom Barnimplateau aus entspringen Quellen, die das Gebiet der Altstadt durchziehen und den Baugrund unsicher machen. Aus diesem Grunde stehen viele alte Häuser auf Pfählen.
Das Rückland der Pommerschen Eisrandlage bildet mit den beiden großen Becken des Grimnitz- und des Parsteinsees.
Die größte Höhe der Umgebung erreicht der Telegrafenberg bei Schmargendorf mit 138,3 m über NN.
Der Gliederung in Grundmoräne, Endmoräne, Sander und Urstromtal entspricht die Bodendecke. Die Grundmoräne wird von lehmigen bis lehmsandigen Böden beherrscht, die den Anbau landwirtschaftlicher Kulturarten (Weizen, Zuckerrüben) ermöglichen. Die Fruchtbarkeit wird durch Vernässung in den Senken und durch starke Hangneigungen eingeschränkt. In den Endmoränengebieten finden wir erodierte Böden auf den Kuppen, Tieflehm-Fahlerden und Sand-Braunerden an den Mittelhängen, staunasse Böden an den Unterhängen und Gleyböden und Moore in den Senken. Die Sander- und Talsandgebiete werden von Sand-Braunerden und Braunpodsolen beherrscht. Hier dominiert die forstliche Nutzung. In den tiefen Talungen, den Seerinnen und an den Seerändern sind durch ständiges Grundwasser und durch Verlandungen im Holozän Niedermoore entstanden. Auenlehm und Auenton finden wir im Oderbruch.
Die natürliche Vegetation, die uns heute noch in den Buchenwald-Gesellschaften, in den Mooren und Brüchen entgegentritt, wurde durch Eingriffe des Menschen im Laufe der Zeit stark verändert. Nach den Gegebenheiten finden wir in der Umgebung große Waldgebiete (Kiefern, Buchen, Mischwald), landwirtschaftliche Nutzflächen, Flüsse, Bäche und zahlreiche Seen.
Forst-, Land-, Wasser- und Fischwirtschaft sind wichtige Zweige der Beschäftigung. Eberswalde selbst ist ein alter Handelsplatz und ein für das Land Brandenburg-Preußen frühzeitiger Industriestandort. Die guten rohstoff-, energie- und verkehrsmäßigen Bedingungen (Wasserkraft, Raseneisenstein, Holz, Wasserwege) ermöglichen bereits im 17./18. Jahrhundert die Metallverarbeitung. Hinzu kamen aufgrund der natürlichen Vorkommen die Papier-, Glas-, Keramik-, Holz-, Ziegelindustrie sowie die Kies- und Steingruben.
Auch heute noch ist die Stadt ein industrielles Ballungsgebiet. Damit hängt zusammen, dass Eberswalde ein Verkehrszentrum nördlich von Berlin bildet. Das Eisenbahnnetz umfasst neben der Hauptlinie Berlin-Stettin solche nach Freienwalde-Frankfurt/O., nach Oderberg, nach Joachimsthal- Templin.
An wichtigen Fernverkehrsstraßen wären zu nennen die Straße von Berlin nach Stettin über Angermünde und Schwedt, die Straßen nach Frankfurt/Oder über Freienwalde oder Müncheberg, die Straße nach Oderberg, die Straße nach Joachimsthal. Die Autobahn Berlin-Stettin tangiert die Stadt.An Wasserstraßen sind der alte Finowkanal und der Oder-Havel-Kanal von Bedeutung. In den Finowkanal mündet der Bach Schwärze, welcher ebenfalls die Stadt durchfließt sowie die Ragöse unterhalb der Stadt. Daneben ist die Umgebung von Eberswalde reich an Seen, die mit ihren lauschigen Ufern den Naturfreund erfreuen oder den Urlauber und den Einheimischen zum Baden und Wasserwandern einladen.
Eberswalde liegt inmitten landchaftlicher Großschutzgebiete. Nördlich beginnt gleich hinter der Stadt das Biosphärenreservat Schorfheiide-Chorin und im Süden und Westen befindert sich das Landschaftsschutzgebiet Barnim.
Nördlich grenzt das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin mit seinen Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten an die Stadt.
Der zum Beiosphärenreservat gehörige Choriner Endmoränenbogen hat allein 40 Seen. Was aber den Beinamen der Stadt begründet hat, das ist der Wald ringsherum.
Vom Klima her gehört das Gebiet zur Übergangszone zwischen dem atlantisch und dem mehr kontinental beeinflussten Klimabereich in Mitteleuropa und ist dem stärker maritim beeinflussten Binnentiefland zuzuordnen.