Die Landschaft um Oderberg wird geprägt durch die markante Pommersche Eisrandlage der Weichsel-II-Kaltzeit mit seinen Gletscherwasserabflussbahnen und den Grundmoränen des Rücklandes. Der Oderberger Bogen der Pommerschen Eisrandlage erreicht hier eine Höhe von fast 100 Metern (nördlich Liepe), ist sehr steinreich und hat steile Hanglagen.
Südlich davon liegt ein meist schmaler Sandergürtel, der am Rande des Niederoderbruchs abbricht. Letzteres wurde vorwiegend in der Saale-Kaltzeit geformt, während der Weichsel-Kaltzeit durch Eis plombiert und dadurch als Hohlform erhalten. Über das zugefrorene Bruch flossen die Schmelzwässer des Thorn-Eberswalder-Urstromtales.
Das Rückland der Endmoräne ist eine typische Grundmoränenlandschaft. Sie besteht aus sandig-lehmigen Böden auf denen vorwiegend Ackerbau betrieben wird. Durchsetzt ist das Gelände mit zahlreichen Abflussrinnen und kleinen Wasserlöchern, sog. Söllen. Dies sind runde oder ovale Kleingewässer in meist offener Landschaft. Sölle entstanden durch Auftauen von eiszeitlichen Toteislöchern.
Nördlich von Oderberg liegt auch der größte See im Barnim, der Parsteiner See, auch Parsteinsee genannt. Er ist 10,06 km2 (1006 ha) groß und hat eine Maximaltiefe von 30 m. Die tiefste Stelle liegt etwa 400 m südwestlich der Halbinsel am Ostufer.
In unmittelbarer Umgebung befinden sich die Ortschaften Herzsprung im Norden, Bölkendorf und Parstein im Osten, Pehlitz und Brodowin im Südwesten sowie Serwest im Westen.
Der See besteht aus zwei Teilen, getrennt durch die Halbinsel Parsteinwerder und ein ausgedehntes Verlandungsmoor. Nur eine schmale Fahrrinne durch das Moor verbindet beide Teile miteinander. Der Nordteil wird auch als Kleiner Parsteinsee bezeichnet, er nimmt mit 112 ha ungefähr 11 % der Gesamtfläche ein. Seine maximale Tiefe ist 9 m.
Die an der Alten Oder – heute Oder-Havel-Kanal – gelegene Kleinstadt Oderberg, kann auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Die einst bedeutsame Furth und den Schiffahrtsweg beherrschten Burgen auf dem Albrechtsberg und die Festung Bärenkasten, von der noch Reste vorhanden sind.
Über die „Fischer- und Schifferstadt“ Oderberg berichtet das Heimat- und Binnenschiffahrtsmuseum, zu dem auch ein Raddampfer zählt.
Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Stüler-Kirche, alte Fachwerkhäuser und im Ortsteil Neuendorf eine alte Feldsteinkirche.
Naturkundlich äußerst bemerkenswert sind die warm-trockenen Oderhänge, wie das Naturschutzgebiet Pimpinellenberg.
Ausflüge in die Umgebung:
• Niederoderbruch (Auenlandschaft mit seltenen Tieren und Pflanzen, technischen Anlagen zur
Wasserregulierung im Bruch, sogenannte Schöpf- werke u. a.)
• NSG „Urwald Breitefenn“ mit alten Huteeichen und dem Großen Stein, ein – zur Hälfte
abgetragener – 200 Tonnen schwerer Granitfindling
• Hohensaaten (Schleusen zur Oder und zum Schiffahrtsweg
Siehe dazu auch http://www.oderberg.startpagina.nl und http://tinyurl.com/oderbergmap
Literatur:
Breithaupt, Christian Simon (2008): Die Vegetation des Parsteiner Sees. Vergleich zur Kartierung von 1974 und Beziehungen zu ausgewählten Standortfaktoren. Diplomarbeit. Greifswald, Januar 2008